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Juni 2009 (Tagestour) August 2009 (mit Ryanair)



Another day in London

Der Tag beginnt früh (kann nicht mehr schlafen) und mit strahlendem Sonnenschein. Man gut, dass ich kurze Klamotten eingepackt habe. Ich verlasse die Wohnung und wähle eine etwas längere Bus-Route quer durch London hinauf nach Highgate. Auf dem Weg überquere ich die Themse (immer ein Erlebniss) und passiere ich das wunderbar-verrückte Camden Lock (mit seinen abgedrehten Geschäften und den noch durchgeknallteren Besuchern), wo ich fast ausgestiegen wäre. In jedem Fall steht dieser Stadtteil auf meiner To-Do-Liste für meine nächsten Besuch. An der Endstation steige ich aus und begebe mich auf einen längeren Fußmarsch durch den gigantisch-großen Park.

singing in the grass

Highgate-Park ist anders als die "normalen" Parks in London. Hier wirkt alles noch sehr ursprünglich: Nicht so viele gepflasterte Wege, kein perfekt gemähter Rasen; statt dessen unbefestigte Trampel-Pfade und scheinbar unberührte Wälder. Der Park ist so weitläufig, dass er auch trotz vieler Spaziergänger nicht überfüllt wirkt. Übrigens: Auf dem Bild oben ist ein Sänger zu erahnen. Der saß im Grass mit seiner Gitarre, spielte eine Melodie und sang dazu garnicht schlecht. Mein Weg führt mich weiter vorbei an idyllischen Teichen und unter schatten-spendende Bäume.

woods in the pond

wilderness ??

Mein Weg führt mich schließlich weiter zu Kenwood-House, einem alten englischen Landhaus, welches man kostenlos besichtigen kann. Die Kunst im Innern interessiert mich weniger, jedoch beeindrucken mit die räumlichkeiten mit den hohen Decken, dem antiquaren Interieur und dem knarzenden Parkett. Draussen vor dem Gebäude befindet sich ein beliebter veranstaltungsort, der grad am heutigen, schönen Sonntag sehr beliebt ist. Ich beschließe, einen kleinen Sandwich und einen Tee zu mir zu nehmen. Trotz der Menschenmassen komme ich schnell dran und finde auf der Terasse einen Sitzplatz. Dort genieße die Sonne, den Sandwich, den Tee, London, kurzum: mein Leben :) und erhole mich etwas von meinem Marsch. Als ich das Anwesen und kurz bevor ich den Park verlassen, werde ich noch einmal mit einem grandiosen Blick über London belohnt.

awesome

Es ist jetzt um die Mittagszeit und ich beschließe, so langsam aber sicher mich Richtung Stadtteil Chelsea / Fulham zu begeben. Dort habe ich Tickets für das SW6 Derby FC Fulham - FC Chelsea erworben und da sowohl die Entfernung als auch der Public Transport dort hin heftig sind, mache ich mich auf den Weg. Erst mit dem Bus und dann mit der Tube. Da die Station "Leicester Square" mitten im West-End auf dem Weg liegt, mache ich hier jedoch einen Stop auf ein Pint in meinem Lieblings-Pub "The Salisbury". Da ich eh von der Northern in die Piccadilly umsteigen muss, geh ich also das "kleine" Stück von 90 St.Martins Lane durch das pulsierende Herz Londons bis zum Piccadilly Circus. Da ich noch die im Troccadero gewesen bin gehe ich dort hinein und bin total schockiert ob des Lärms und der sinnlosen Freizeitangebote, die es dort gibt. Wer nicht weiß, wovon ich spreche: Gehen Sie rein !!! Ich fand es übel, aber man muss es mal gesehen haben, glaube ich. Für den kurzfristigen "Motivations-Schub" schütte ich mir einen (eckelhaften) Iced-Coffee (mit extra shot) von Starbucks rein und dann gehts weiter Richtung Tube-Station Putney Bridge. Also Piccadilly bis Ears-Court und dort umsteigen in die grüne District Line. Augrund von "planned Engeneering Works" ist Putney Bridge auch gleichzeitg die Endstation dieser District Line und aufgrund des Fussball-Spiels steht der ganze Bahnsteig in Ears Court schon voll. Die Fahrt hatte zwar nur vier Stationen aber es war die "heißeste" Fahrt die ich jemals miterlebt habe. Keine frische Luft, übelst heiß und die Bahn total überfüllt. Heftig, ich war froh, die Bahn zu verlassen.

Putney Bridge

Jetzt musste ich nur noch den Bahnsteig verlassen :) Garnicht so einfach, denn die Treppe war gerade einmal vielleicht drei Meter breit... Für die ganzen Menschenmassen, die hinausdrängten ein bisschen schmal (für Kontinental-Europäer: geht garnicht, für Londoner: normal). Danach gehts einen schönen Fußmarsch an der Themse entlang, immer den Fussball-Fans nach zum Stadion.

Die Themse

Hier sollte man in jedem Fall mal vorbei schauen, wenn kein Fussball-Spiel ist. Nette Bänke unter schattigen Bäumen, dahinter ein Park zum ausruhen und Sandich-Buden, für das leibliche Wohl. Doch mein Ziel ist das Craven Cottage, das Stadion des FC Fulham, welches direkt an der Themse liegt und dessen Riverside-Stand jeden Moment in den Fluss zu kippen wirkt. Dieses Stadion atmet Geschichte, beherbergt es doch das älteste Londoner Fussball-Team.

Riverside-Stand

Johnny Haynes Stand

gemütlich

Fussball zum anfassen

Ich habe Karten für den Johnny-Haynes-Stand bekommen. Von außen sieht das Stadion hier aus wie eine typische Londoner Hausfassade. Die Eingänge sind sehr schmal, so das immer nur eine Person durch passt und wenn man das Ticket in der falschen Hand hat, kriegt man Probleme, Dieses in das Drehkeuz zu bekommen :) Innen unter der Tribune gibt es Essen und Getränke zu kaufen, und alle Fans schauen dort gespannt auf die Bildschirme mit der Aufstellung beider Mannschaften. Dann gehts auf Holztreppen (!) hinauf ins Stadion. Auch hier knarzen die Bretter und man nimmt Platz auf uralten Holzstühlen.

die Holztreppe

mein Stuhl

Die Atmophäre im Fussballstadion in England ist anders als in Deutschland. Es gibt keinen richtigen Steh-Fanblock sondern die "hardocre-Fans" befinden sich mehr oder weniger gleichmäßig verteilt auf allen Tribünen. Dadurch entsteht "mehr" Stimmung, da die recht innovativen Fan-gesänge (kein "schalalalala" oder so) von allen Tribünen kommen. Diese werden noch verstärkt noch das niedrige Dach, welches den Schall noch mal um Einiges verstärkt. Weitere nette Nebeneffekte: 1. Es gibt keine Abgrenzung zum Spielfeld. Gefühlt könne man also direkt aufs Feld laufen. 2. Es gibt keine betrunkenen Fans (z.Zt. in Deutschland LEIDER nicht vorstellbar und führt hier immer wieder zu Problemen). Jede Person, die alkoholtechnisch auffällt, fliegt sofort raus (richtig so!).

Mohammed Al Fayed

Was ist mir noch aufgefallen? ca. 20 Minuten vor Spielbeginn wird per Stadion-Duchsage der Inhaber von FC Fulham, Dodi Al Fayed, begrüsst. Er läuft übers Spielfeld (umringt von anderen Anzug-mit-Krawatte-Trägern) und winkt in die Menge. Das ganze Stadion steht auf und klatscht Beifall. Und an der Ersatzbank stehen mehrere Trimm-Dich-Fahrräder... Der Platz ist so beengt, dass die Spieler das Fahrrad nutzen, um sich aufzuwärmen. Sonst war die Atmosphäre im Stadion genial, das Spiel allerdings weniger. FC Fulham war nicht in der Lage, dem FC Chelsea paroli zu bieten, während Diese (im Übrigen mit Ballack) auch keine Lust hatte. Chelsea schoss irgendwann zwei Tore und gewann 2:0. Es war trotzdem genial und die Stimmung eines solchen Spieles sollte man als jeder Fußball-Fan mal erlebt haben.

Heimreise

Danach gehts (wie für 24.999 Andere) auf die Heimreise. Gefühlt: Alle auf dem selben Weg. Auf dem Fussmarsch zurück überlege ich mir so, was wohl passieren würde, wenn das Stadion hier nur annähernd so groß wäre wie der Schnitt in Deutschland (Mönchengladbach ca. 54.000 oder Dortmund sogar 83.000). Ich glaube es würde NICHTS mehr gehen. Ich drängelte mich wieder in die selbe überfüllte Tube und hatte eine interessante Fahrt bis zum Fulham Broadway (wo uns die gut gelaunten, permanent-hüpfend-die-ganze-Tube-in-Bewegung-setzenden Chelsea-Fans verließen). Ich bin zurück in "meinen" Pub im West-End, gönnte mir dort das Eine- oder Andere Pint und liess den Tag so ausklingen.

hach ja, die Belichtung...

Doch London wäre nicht London, wenn ich von meinem Pub in die Wohnung nicht noch fast zwei Stunden gebraucht hätte. Mit dem Bus bis Victoria, dort noch ein kleines Geschenk für meine Gastgeber kaufen, dann eine geschlagene halbe Stunde (mit 20 anderen Passanten) auf den Bus warten (der IMMER alle 10 Minuten kommt!!!), bis ich schließlich total hinüber die Wohnung erreichte. Nach einer beruhigenden Tasse Tee fiel ich kurz darauf in einen Todähnlichen Schlaf :)

Das Abenteuer beginnt Und wieder zurück...