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Der 5. Tag (Dienstag)

Ich werde heut morgen wieder von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Okay, es scheint zwar keine Sonne direkt in mein kleines Zimmer, aber für einen kurzen Moment spiegelt sich tatsächlich die Sonne im Bürogebäude gegenüber und wirft einen schein direkt mir ins Gesicht :) Ich frühstücke wieder gesund einen Joghurt bei Pax an der Ecke und mache mich dann auf den Weg Richtung Metro. Nach ein par aufregenden Tagen hier in Manhattan zieht es mich zu den spannenden Vororten, in denen sich ein nirgendwo sonst auf der Welt vorhandener Mix aus verschiedenen Nationalitäten vorhanden sein soll. Ich nehme die gelbe Linie 7, die mich nach Queens und dort bis zum (heutigen) Endpunkt, dem Flushing Corona Park bringt (normalerweise fährt die Linie etwas weiter). Kurz nachdem die Bahn Queens betritt, kriecht sie unter der Erde hervor und fährt ab hier auf einem Stahlgerüst einige Meter über der Erde. Das ermöglicht faszinierene Ausblicke auf die Skyline von Manhattan, die ich in der fast leeren Metro genießen kann. Am Flushin Corona Park steige ich aus (ist auch die heutige Endstation, normalerweise gehts noch ein/zwei Stationen weiter in das Chinatown von Queens) und mir fallen spontan zwei Dinge auf: Das riesige Shea-Stadium und die niedrig über mir hinwegdonnernden Flugzeuge, die mich heute noch den ganzen Tag begleiten sollten (ich befinde mich in der Einflugschneise des La Guardia Airports (über den zumeist USA-Inlandsflüge abgewickelt werden).

Das Shea-Stadium

Weiter gehts zu Fuß durch den Flushing-Corona-Park. Gleich hier in der Nähe finden übrigens die US-Open statt (auch "berühmt" für den Fluglärm über dem Centre Court). Der Park selbst wurde für die Weltausstellung 1939/1940 gebaut und im Jahre 1964/1965 wurde hier eine Expo abgehalten. Überreste davon sind immer mal wieder zu finden, zum Beispiel durch eine etwas ausgefallene Architektur oder sonderbare "Bauwerke". Eines davon ist auf dem Bild zu sehen: Es handelt sich hierbei um eine Weltkugel, die vielleicht eher bekannt ist aus dem Vorspann von King-of-Queens (wo Doug und Carrie zusammen auf dem Rasen liegen). Ich bin stolz drauf, wieder etwas bekanntes (und vor Allem:) außerhalb von Manhattan entdeckt zu haben und halte diesen Moment natürlich gleich mit einem Foto fest.

The Unisphere

Mein eigentliches (Etappen-) Ziel meines heutigen Auslfuges war jedoch das Queens Museum of Art. Nanu, mögen sich viele jetzt fragen: Was macht denn Matthias Korte in einem Kunstmuseum? Ich kann es erklären: Dieses Museum bietet eine einzigartige "Miniaturwelt". Auf einer Fläche von ca. 3 Tennisfeldern ist hier ganz (!) New York in Miniatur zu sehen. Wüsste nicht, von welcher Großstadt es dass auf der Welt noch gibt. Ärgerlicherweise stelle ich kurz vor dem Museum fest, dass es nur von Mittwoch bis Sonntag geöffnet ist (noch verzweifelter werde ich, als ich feststelle, dass das so auch in meinem Reiseführer steht !!!). Ich sehe trotzdem Betrieb drinnen und da die Tür aufsteht, gehe ich rein. Der Portier teilt mir enttäuscht mit, dass ich das Kunstmuseum heute nicht besichtigen kann, sondern "nur" die Miniatur-Welt. "Wie schrecklich, wo ich mich doch so für Kunst interessiere!"... Grinsend gehe ich weiter, war das doch mein eigentliches Ziel hier. New York in Miniatur ist echt sehenswert... So kriegt man ein Gefühl, wie groß diese Stadt wirklich ist und wo was liegt. Kann ich jedem nur empfehlen !!! (auf dem Bild sieht man rechts Manhattan (Blick von Nord nach Süd) und zum vergleich ein par Menschen, die grad "auf" dem Bild rum liefen... um zu zeigen, wie groß die Anlage wirklich ist)

New York in Miniatur

Nach meine Besuch hier im Museum gehts zu Fuß weiter Richtung Roosevelt Ave. Im Reiseführer wurde diese Route als "Multi-Kulti-Express" beschrieben. Mein Weg führt mich vorbei an dem typischen Amerika, wie ich es mir vorstelle: Kleine Häuser, jeder ein Auto vor der Tür, leichte (günstige) Holzbauweise und unendlich viele Stromkabel, die wild über die Straße gespannt sind. Ich gehe leicht bergauf und biege dann links in die Roosevelt Ave. ein, direkt unter der Bahnlinie 7, mit der ich hier her gefahren bin. Rechts und links spielt sich das alltägliche Leben von viele "Latinos" ab: Ich laufe vorbei an Waschsalons, Reisebüros (mit Flügen nach Mexico, Spanien, Südamerika) und mexikanischen Grills. An den Ecken stehen fahrbare Taco-Buden, aus denen rauchschwaden qualmender Zwiebeln kommen und an denen Gringos stehen und auf ihren Sandwich warten. Gesprochen wird spanisch und alles hektische Gewusel wird unterbrochen, wenn nach ein par Minuten die nächste Metro über das Stahlgerippe rattert. Ich gehe einige hundert meter unter der Bahn entlang und genieße "Mexico". Dann entschließe ich mich jedoch dazu, ein/zwei Stationen mit der Bahn weiter richtung Westen zu fahren.

under M7

Ich steige aus der Bahn aus, gehe die Treppen hinunter und bin auf einen Schlag in einer anderen Welt: Plötzlich kommen mir zahlreiche Inder auf der Straße entgegen. Auch die Schaufenster sind auf einmal mit indischen Gewändern versehen, Auszeichnungen finden sich auf einmal in Mandarin und die Sprache hat sich ebenfalls gewandelt. Kurzerhand ändere ich meinen Plan für das Mittagessen von Mexikanisch (hat man ja schon mal irgendwie irgendwo gegessen) auf indisch (hatte ich bis Dato noch nicht gegessen). Der Reiseführer empfiehlt mir ein indisches Buffet für ca. 8 US-Dollar. Es hat sich gelohnt. Ich habe zwar keine Ahnung, was genau ich gegessen habe, aber es gab eine große Auswahl, es war lecker und scharf :) Um mich herum saßen (vermeintlich) echte Inder, also schien es gut zu sein. Woran ich sie erkannt habe? Am Turban (!), an der Sprache und an der Tatsache, dass sie nur mit den Fingern gegessen haben (was bei Reis und Huhn in Curry-Sauce ein anspruchsvolles Unterfangen ist!!!). Auf dem Rückweg zur Bahn komme ich an seltsamen Geschäften vorbei. In Eines gehe ich rein: Es riecht nach allerlei exotischen Gewürzen und im Keller standen allerleich echte (oder weniger echte) Buddahs u.Ä. Dieser Laden hätte sich genauso gut in einer Ecke Neu Delhis oder Mumbai befinden können. Ich unternehme hier tatsächlich eine Weltreise, und das, indem ich "nur" nach New York fliege... Besser hätte ich es mir nicht ausmalen können. Doch nun gelüstet mich doch wieder nach etwas europäischem. Daher gehts wieder in die Bahn eine zwei Stationen weiter. Dort entdecke ich:

Irish Pub in Queens

Richtig: Einen original irischen Pub an dem Anderen. Unglaublich aber wahr: An diesem vormittag bin ich von Spanien und Mexiko über Indien zurück nach Europa, genauer nach Irland gereist, und das, ohne New York zu verlassen. Ich marschiere in einen gemütlichen Pub und bestelle mir an der Theke ein Pint of irish Ale. Während ich da so sitze beobachte ich die anderen Anwesenden (große Männer mit kurzen, roten Haaren, blasser Haut und irischem Akzent :) und habe dabei wirklich dass Gefühl, ich befinde mich auf der "Insel", draussen brandet das Meer und der Sturm und ich sitz hier drin und trinkemein Bier. Unglaublich, ich sammel hier Eindrücke für ein Leben. Nachdem das Bier leer "geworden" ist fahre ich mit dem Bus zurück über die Quensborough Bridge zurück nach Manhattan ins Hotel. Dort erledige ich ein par Telefonate und genieße die Atmosphäre auf dem Dach "meines" Hotels.

Rooftop

Also in Mexiko, Indien und Irland bin ich heute schon gewesen und dass alles in Queens, dem (flächenmäßig) größtem Stadtteil von New York. Was gibt es da noch zu entdecken heute? Ich bleibe meiner "Multi-Kulti-Strategie" treu und besuche heute abend Chinatown. Chinatown New York ist die größe chinesische "Stadt" außerhalb Chinas. Daher bin ich sehr gespannt. Dort angekommen war ich jedoch etwas enttäuscht. Anders als "in meinen Träumen" :) handelt es sich bei diesem Stadtteil um ganz "normales" Alltagsleben. Wenn man sich darauf einstellt, ist es genial, viele verschiedene Gerüche, exotische Ware in winzigen Supermärkten und fremdes Essen unter freiem Himmel. Wer jedoch eine touristische "Fußgängerzone" (also Straße ohne Autos) mit allerlei Darstellen und Kleinkünstlern erwartet (so wie ich irgendwie) ist hier falsch: Der Lärm New Yorks ist allgegenwärtig. Ich lass mich in den Gassen treiben und suche eine originale "Peking" Ente. Garnicht so einfach, denn es handelt sich hierbei um kein Standard-Gericht sondern um eine "Spezial-Anfertigung", die daher nicht auf jeder Karte zu finden ist. Ich gelange trotzdem in ein kleines Restaurant, dem ich auch nicht ganz traue (aufgrund der Hyiene o.Ä.). Aber egal, in New York gelten eh andere Maßstäbe. Ich sollte nicht enttäuscht werden. Für stolze 18 Dollar bekam ich mehrere, in Pan-Cakes zusammen mit Lauch eingewickelte Teile der Ente, die dann in zwei Saucen gedippt werden können. Der Koch bringt mir persönlich dass Essen und bleibt dann grinsend neben mir stehen. Erst nach ein paar Sekunden verstehe ich, dass ich probieren und ihm dann sagen soll, dass es lecker schmeckt. Ich spiele mit und er zieht erfreut von dannen :) Andere Länder, andere Sitten. :)

Peking Ente

Ich sitze im Lokal recht weit vorn und so kann ich durch die geöffnete Tür dem hektischen Treiben draußen folgen. Zahlreiche Chinesen gehen ihren Alltagsgeschäften hinter her, während Touristen ihren Weg durch die Gassen bahnen. Diese Szene könnte jetzt aus Peking stammen, doch ich befinde mich noch immer in ein- und derselben Stadt. Wo sonst auf der Welt kann man so etwas erleben? Große Zufriedenheit macht sich breit, aber auch große Müdigkeit. Also gehts zurück zum Hotel und ab ins Bett.

Abendessen in Chinatown

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