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Freitag, 25. September 2009

Alle Vorbereitungen waren getan, die Unterkünfte weitestgehend gebucht, die wichtigsten Stationen benannt. Endlich konnte es los gehen. Die Nacht vor der Abreise war mal wieder viel zu kurz…. Wie im Übrigen der Schlaf schon in der ganzen Woche. Schließlich kommt ja bekanntlich so kurz vor dem Urlaub immer noch alles zusammen, was dringendst erledigt werden muss.

Am Freitag um kurz vor neun Uhr steht das Taxi vor der Tür, das uns nach Amerika bringen sollte… Naja fast, wenigstens erst mal zum Flughafen nach Hannover. Check-In bei der Star-Alliance, alles klappt wie geplant und in Besitz unserer Bordkarten, die uns nach London bringen, warten wir frohen Mutes darauf, in die Wartehalle zu kommen. Doch plötzlich kommt Unruhe auf: Eine Mitarbeiterin erklärt uns kühl und sachlich, das unser Flug nach London aufgrund von technischen Problemen storniert sei. „Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an den Schalter“ bekommen wir noch zu hören und das war‘s. Am Check In Schalter verweist man uns auf den Ticket-Counter der Lufthansa, wo wir dann auch prompt einer der Ersten einer immer länger werdenden Schlange von Kunden mit Beschwerden werden. Die Dame erklärt uns, alles sei kein Problem, wir würden auf den nächsten Flug um 16:20 Uhr ab Hannover umgebucht. Allerdings geht unser Weiterflug ab London nach New York schon um 15:55 Uhr. Keine Chance also, diesen zu kriegen. Siegessicher berufe ich mich auf die neue EU-Richtlinie, die uns Schadensersatz zusichert. Meine Strategie wird jäh zerstört dadurch, dass wir beide Flüge nicht „durch-gebucht“ haben. Dadurch gibt es keine Chance, den Anschlussflug umzubuchen und auch sonst hätten wir auf nichts zu hoffen. Meine New York Pläne (und auch das viele schöne Geld) scheinen sich in Sekunden aufzulösen. „Was nun?“ Die Frage schien mir so gut zu sein, dass ich sie einfach der Ticket-Verkäuferin gestellt habe. Ihr einziger Lösungsansatz ist ein Flug über München nach London, Ankunft dort um 14:20 Uhr Ortszeit, das wäre knapp, würde aber passen, sei allerdings unglaublich teuer. Meine Frage nach der konkreten Definition von „unglaublich teuer“ beantwortet sie nicht sondern verschwindet für (ewige) fünf (!?) Minuten in einem anderen Raum. Dann kommt sie zurück und sagt: „Es geht alles klar, ich buche sie kostenfrei um.“ Mir fällt ein Stein vom Herzen während sie die Unterlagen fertig macht.

Tobi mit Gepäck

Doch die Story sollte spannend weitergehen. 10:50 Uhr stehen wir noch immer am Ticket-Schalter, um 11:20 Uhr soll die Maschine nach München fliegen. Sie stellt das Ticket aus, telefoniert gleichzeitig mit der Gepäck-Abteilung (die daraufhin unsere Koffer schon wieder umcodieren und in ein anderes Flugzeug bringen müssen) während wir verzweifelt versuchen, die Abwicklung an der Sicherheitskontrolle zu beschleunigen. Doch auch hier keine Chance: Ein besonders motivierter Mitarbeiter holt meinen Rucksack zurück, öffnet ihn und holt meine ganzen Handy-Ladekabel und Netzgeräte für meinen Laptop raus und schiebt alles noch mal durch den Scanner (warum macht er das??? ß das ist mir noch in keinem anderen Flughafen passiert, nicht in Paris, London, New York oder sonst wo!!! Nur hier in der Provinz: in Hannover). Wir erreichen trotzdem gerade noch den Flug.

Diskussionen am Ticket-Schalter

In München angekommen verhandeln wir mit einer sehr netten Mitarbeiterin beim Check-In darüber, dass sie eine Info nach London gibt, das wir Just in Time am Check in eintreffen. Außerdem stellt sie fest, dass unsere Koffer tatsächlich in München angekommen sind auch schon wieder verladen sind nach London (Sachen gibt’s !!). Langsam werde ich zuversichtlicher, dass es doch noch klappen könnte mit London. Im Flugzeug sitzt neben meinem Bruder und mir eine Dame, die (angeblich) recht oft fliegt, allerdings immer wieder Flugangst bekommt, die sie sich selber nicht erklären kann. Wir lenken sie ab und reden sensationellen Blödsinn, da auch wir die gesamte Situation inzwischen (wieder) mit Humor nehmen.

Wir landen in London, laufen (ewig lange) Kilometer durch (un-klimatisierte) Gänge des Airports Heathrow und finden schließlich sogar unser Gepäck wieder. Nach einer weiteren Marathon-Distanz finden wir unseren Check-In Schalter exakt um 14:55 Uhr, also eine Stunde vor unserem Abflug, der Uhrzeit, die als „Check-In-Schluss“ in unseren Unterlagen zu finden ist. Dank unserer Business-Class (oder Upper-Class bei Virgin) Tickets werden wir schnell und unbürokratisch durch die Sicherheitskontrolle geschleust (unglaublich, in London waren meine Ladegerät kein Problem !!!). In die Lounge (in der wir sonst extrem entspannt einen Großteil des Tages verbracht hätten) werfen wir nur einen flüchtigen Blick, da unser Flug inzwischen schon zum zweiten Mal aufgerufen ist.

Also rein in die Upper-Class und hier fängt nun endlich unser entspanntes Reisen an, was wir uns eigentlich schon von Anfang an so gedacht hatten. Wir werden sehr freundlich begrüßt (obwohl wir doch sehr spät erst angekommen sind) und es wird uns Champagner serviert. Unsere Jacken und unsere Rucksäcke deponieren wir in der Garderobe (!) und dann fletzen wir uns in unsere Sessel. Der Flug dauert insgesamt ca. 7 ½ Stunden, die angenehm schnell vergehen. Es gibt lecker zu essen, wir schlafen (oder relaxen) auf unserem zwei Meter langen Bett und nehmen den Einen oder Anderen Drink an der Bord-Bar zu uns. Ein wirklich sehr angenehmer Kontrast zu unserem vorherigen Programm an diesem Tag. Ca. eine halbe Stunde früher als geplant landen wir am Flughafen New York JFK.

Die Einreise läuft reibungslos, der Einreisebeamte ist sehr nett und macht sich etwas lustig über mein eingebundenes Tour-Book. Anscheinend hat mit der online Anmeldung bei ESTA irgendwas nicht ganz geklappt. Ist aber auch nicht so schlimm, da man im Flieger eh alles noch mal in Papier-Form ausfüllen musste und ich auch die Bestätigungen ausgedruckt dabei hatte. Unsere Koffer kurven auch schon auf dem Band, so dass wir in Rekordzeit alle Formalitäten erledigt haben. Nach ca. 10 Minuten warten finden wir auch nen Menschen mit meinem Namen auf der Tafel. Jetzt geht’s also ziemlich cool mit der Stretch-Limo in die City. Macht Spaßß, jedoch sind wir schon sehr müde, beinahe zu müde um es so richtig zu genießen.

"fertig" in der Stretch-Limmo

Genialer weise nehmen wir das sehr alte Stahlgerüst der Queens-Borough Bridge als Überfahrt nach Manhattan. Die Auffahrt ist sehr schmal und abenteuerlich steil (wie eine Achterbahn), dafür ist die Aussicht auf Midtown Manhattan atemberaubend. Ohne Probleme erreichen wir unsere Ferienwohnung an der 57th Street im 18 Stock. Eine riesige Wohnung, die man sich hier als Normalsterblicher wohl gar nicht leisten kann, mit zwei Schlafzimmern und zwei Badezimmern. Wir sind happy und bevor wir unserer Müdigkeit nachgeben, organisieren wir an einer Straßenecke noch ein paar Bier. Ein gelungener Abschluss dieses Tages.

September / Oktober 2009 Samstag, 26. September 2009